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Tagebuch eines Verschwörungstheoretikers

Über Leben!

Montag, 25. Mai 2020: Es ist der Wochenbeginn und schon ein denkwürdiger Tag. Nicht ob der Ereignisse an diesem Tag. Und auch nicht, weil in der kommenden Woche weitere Lockerungen greifen sollen, die erahnen lassen, dass Eigentümerversammlungen nach Corona bald wieder möglich sein werden. Aber man soll ab und zu zurückblicken! „Kann ich gut“, denke ich mir und lehne mich zurück. Heute vor einem Jahr veränderten fünf Buchstaben den Arbeitsalltag und sie revolutionierten die Bürokratie: DSGVO! Ich reflektiere meinen Spruch, „Dafür lachen uns unsere Nachbarn aus Frankreich aus.“ Stimmt – immer noch. Oder sollte ich darüber nochmal nachdenken?

Mittwoch, 27. Mai 2020: Viele Termine waren es heute nicht. Aber der Tag ändert sich ganz schnell, wenn sich eine Eigentümerin meldet und sinngemäß mitteilt, „Morgen wird das Nachbarhaus abgerissen!“. Das kommt ja nicht alle Tage vor. „Abrissgenehmigung“ und „Angrenzerbenachrichtigung“ schießen mir durch den Kopf. Ich fahre hin. Spreche mit dem Eigentümer. Entwarnung. Nur der Schuppen war gemeint und auch die Mauer zur angrenzenden WEG bleibt stehen. Auf dem Rückweg denke ich bei mir, „Wäre fast was für das Tagebuch gewesen…“.

Donnerstag, 28. Mai 2020: Das Kontaktformular auf der Homepage und dort vielmehr die Karte geht nicht mehr richtig. Da steht jetzt „nur für Entwicklerzwecke“. Ich stehe auf und gehe zum Fenster. Nur zur Sicherheit, um zu prüfen, ob die Straße draußen noch da ist. Ist sie. Wäre ja auch ein Ding gewesen. Aber google sollte man nicht unterschätzen. Ich lasse nicht locker, verlasse das Haus und gehe zum nächsten Straßenschild. Verschwörungstheorien sind ja gerade „in“, wobei das ja eher Herrn Gates betrifft. Früher, ja früher, da ging es noch um Herrn Page. Ich komme beim Straßenschild an. Da steht nix von Entwicklerzwecken – immer noch der alte Straßenname. Na gut. Mal sehen wie lange noch; schließlich machen wir nicht das Internet kaputt, wie es landläufig von der einen oder anderen Person schon vermutet wurde, sondern das Internet macht… Ich realisiere, dass ich reale Realgüter betreue. Moment mal? Gestern war da was mit Abriss. Und in der letzten Teilungserklärung ging es schon deutlich ausführlicher um das Thema „Wiederaufbau“. An was denken Sie da? Bürokratie oder Geschichte?

Freitag, 29. Mai 2020: Apropos Verschwörungstheorie. Heute kommt die Rückmeldung vom Aufzugsservice. Es war wieder nix am Aufzug. Vier Mal hatten wir jetzt in vier Wochen Störungsmeldungen. Und gestern dann auch noch in einem anderen Objekt. Im Vormonat wieder ganz wo anders. Zufall? Sabotage steht im Raum. Naja, denke ich. Im Speicher wird geraucht. In der Tiefgarage türmen sich Elektroschrott und Sperrmüll. Der Münzzähler der Allgemein-Waschmaschine wurde auch schon unangekündigt geleert und in der Folge polizeilich auf Fingerabdrücke untersucht. Ja, die Speicherabteile wurden auch schon aufgebrochen. Dann war da noch der denkwürdige Tag, an dem festgestellt wurde, dass die Hebeanlage in der Tiefgarage von jetzt auf nachher trotz Dichtigkeitsprüfung kein Hydrauliköl mehr hatte. Vielleicht ist nicht etwas, sondern jemand nicht mehr ganz dicht? Es wird Zeit: In der Theorie nimmt der Verwalter jetzt die Spur der Verschwörer auf.

Montag, 01. Juni 2020: Heute war nix. Pfingstmontag. Halt! Überall wurde gegrillt! Kein verbrannter Rasen? Keine Vorkommnisse? Glauben Sie das?

Fortsetzung folgt…

 

 

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