Was glauben Sie, wer wir sind?
Richtigstellung.
Vor dem Hintergrund der vielen guten Bewertungen, die wir dankenswerterweise regelmäßig erhalten, sehen wir uns dazu gezwungen, heute eine Klarstellung zu verfassen. Denn es ist eben nicht so, dass wir uns als 4,9-Sterne-Hausverwaltung fühlen. Tatsächlich sind wir mit unserer Leistung nicht besonders gut, finden andere Kunden.
Das, was wir als Hausverwaltung liefern, stellt uns selbst nicht zufrieden. Das Jahresende naht und wir spüren kein Ende des aktuellen Jahres. Es sind noch einige Eigentümerversammlungen abzuhalten. Viele Versammlungen haben erst im Herbst stattgefunden. Diejenigen Eigentümer, die das hier lesen, prüfen parallel, ob das Protokoll zur letzten oder gar vorletzten Versammlung schon ins Eigentümerportal gestellt wurde. Und überhaupt; die Beschlüsse aus den Versammlungen sind auch noch nicht umgesetzt. Renovierungen, Sanierungen und Modernisierungen stehen aus. Und jede Menge andere Themen sind offen. Abrechnungen liegen erst im August vor – wo sind wir nur hingekommen?
Bevor hier weiter schonungs- und hemmungslos – mal ernst und mal humoristisch – verbal auf die Verwaltung eingedroschen wird – in Wahrheit schreiben wir das ja alles selbst -, ist es wichtig, die Dinge richtig einzuordnen, um dann etwas zum anschließend erforderlichen Heilungsprozess beitragen zu können.
Tatsächlich arbeiten wir Verwalterinnen und Verwalter tagsüber, nachts und an Wochenenden – und die Familie schaut nicht selten zu. Wir tanken unser Selbstvertrauen dadurch, dass wir im richtigen Moment für unsere Kunden da sind. Im Notfall ebenfalls gerne zu besagten Zeiten – aber eben auch nur im Notfall, der im Zweifel etwas genauer zu definieren wäre. Und daran wird erkennbar, dass sich hier ein Ansatz zur Besserung versteckt. Unser Verhalten wird manchmal als Arroganz verstanden, wenn wir versuchen, Verständnis dafür zu schaffen, dass Ineffektivität der größte Feind der Hausverwaltung und ihrer Kundschaft ist. In sehr vielen Fällen ist es das eigene Engagement der Kundschaft, das zur Lösung führen kann und muss – nicht nur, weil uns etwa die Rahmenbedingungen keinen Freiraum lassen. Wir müssen jede Minute nutzen, um bestehen zu können. Zu oft halten wir uns noch mit Dingen auf, die wir nicht leisten müssen, nicht leisten sollen und auch manchmal gar nicht dürfen. Im letzten Verwalterleben ging das noch, als unsere Verwalterahnen wie die Herrscher aller Reußen großherzig halfen und ihre Schar behüteten. Und dann kam das Zeitalter der Aufklärung – in unserem Fall der Gesetzesreformen.
Es folgt ein kurzer Exkurs zum Thema Politik & Gesellschaft, der mir dieser Tage (Biden und Scholz gehen – Trump und Musk kommen) in den Sinn gekommen ist. Denn dort – sowohl bei denen, die gehen, als auch bei denen, die kommen – kehrt sich einiges um, was sich Selbständige zusammen mit ihren Kunden (also wir Normalos) so nicht leisten können; in Anbetracht des gesellschaftlichen und auch politischen Umfeldes stellt sich anscheinend immer häufiger die Frage, ob das Verbreiten von „Fakenews“ – also nicht mehr nur Bildchen und Emojis – und auch mal gegen geltendes Recht zu verstoßen, damit man wahrgenommen, respektiert und auch gewählt wird, das neue Normal ist? Man muss sich bei X, Insta und darüber hinaus engagieren, um die Zeit, die man zur Verfügung hat, sinnvoll einzusetzen. Da bekommt man unfassbar hilfreiche Tipps für ein besseres Leben, das sich offensichtlich nicht mehr in der eigenen Wohnung, sondern online abspielt! Also auch damit anfangen (Online-Wohnimmobilienverwalter)? Echt jetzt: Für Social Media ist in Wahrheit noch nie Zeit übrig gewesen. Materialisiert man sich wieder in der echten Welt, fällt schnell auf, was vorher bekannt war: Zeit ist immer noch der Kostenfaktor Nr. 1! Wer kann oder will es sich wirklich noch leisten, bei X umherzustreifen, wenn man gleichzeitig steigende Kreditraten, Nebenkosten oder Mieten zu stemmen hat – obwohl man doch scheinbar nur noch online oder metavers lebt?
Nicht online, sondern statistisch gesehen, sollte eine Wohnimmobilienverwaltung knapp 1.000 Wohneinheiten pro Vollzeitstelle betreuen. Wir leisten uns hier im beschaulichen Rastatt als Verwaltung vor Ort den Luxus, nur 800 Wohneinheiten mit 2,0 Vollzeitstellen (verteilt auf drei Köpfe) zu betreuen. Da kann man sich fragen, ob man sich in Gutmütigkeit auflösen möchte, oder ob wir es nicht besser können? Die Tatsache, dass wir es so machen, erlaubt uns in Wahrheit überhaupt erst die vor einigen Jahren begonnene Digitalisierung. Und wir müssen weiter an unserer Effektivität arbeiten, weil unsere Kundschaft dauerhaft mit uns zufrieden ist, wenn wir das Richtige tun, was auch bedeutet, dass wir Vieles nicht mehr tun. Das beweist auch das Umfeld. Wohnungseigentümergemeinschaften stehen Schlange und finden doch keine Verwaltung. Die Zeiten ändern sich – auch bei den Verwalterkollegen. Nicht nur bei uns dauert die Versammlungssaison bis Weihnachten. Manchmal findet die Versammlung gar nicht mehr statt. Abrechnungen kommen, wie man hört, erst im übernächsten Jahr. Daran sind entgegen vieler Behauptungen innerhalb der Branche nicht nur Gesetzgeber, Energielieferanten, Wärmedienste, Abrechnungssoftware und Handwerker schuld. Es ist die Gemengelage vieler umfangreicher Faktoren, die man heute erst mit viel Mühe und von Situation zu Situation einzeln herausfinden muss. Wollen und Können bekommen heutzutage eine ganz andere Bedeutung. Es genügt nicht mehr, besondere Leistung einzuschränken oder Ortstermine zusätzlich in Rechnung zu stellen. Umgekehrt, also Ortstermine einschränken und besondere Leistung abzurechnen, ist es die gleiche Problematik: Zeit ist Geld. Alter Spruch – neue Härte.
Wie geht es weiter? Weiter, wie bisher? Verkaufen? Wenn sich alle Seiten mehr einbringen (mitdenken, mithelfen), anstatt entgegenzunehmen (abzuwarten, hoffen), geht es auch mit weniger harten Einschnitten oder Preissteigerungen. Schließlich sind wir gerne Hausverwaltung; gemeinsam mit unseren Kunden sind wir Selbständigen die Wirtschaftsmacht – wir durchforsten ganze Bürokratiedschungel für unsere Kunden, wir haben die Innovationsmacht und wir unterstützen Emanzipation und Aufstieg mit flexiblen Arbeitsplätzen. Sowieso.
Es macht uns Spaß, weil es das echte Leben ist; Hyun und Kaminer haben eine „Gebrauchsanweisung für Nachbarn“ geschrieben, die ersten Weihnachtsgeschenke sind schon da und Google hat immer recht! (…stimmt neuerdings nicht mehr ganz…) Die Suchmaschine bangt um ihre Milliardenbewertung und wir um unsere Google-Bewertung?
Im Ernst: Zum Start in das neue Jahr lenken wir Ihren Blick auf das Plakat gleich hier links oben. Mit einem Klick darauf, haben Sie die Möglichkeit, Plätze für einen klangvollen, intensiven und humorvollen Abend zu ergattern. Damit verbleiben wir mit den besten Wünschen für das neue Jahr, das wieder nur 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden haben soll; Schaltjahre hin oder her!
Lesetipp: The Pioneer – Wie die Politik Selbständige im Stich lässt
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